
Friedensgespräche hinterlassen erhebliche Differenzen
Der ukrainische Außenamtssprecher Heorhij Tychyj hat kürzlich bestätigt, dass es bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine erhebliche Differenzen gegeben hat. Er äußerte, dass einige der Forderungen, die im Rahmen der Gespräche auf den Tisch kamen, für die Ukraine unannehmbar seien. Konkrete Details zu den geforderten Punkten nannte Tychyj jedoch nicht.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters fordert Russland einen vollständigen Rückzug ukrainischer Truppen aus den Regionen Donezk, Saporischschja, Cherson und Luhansk. Darüber hinaus verlangt Moskau die internationale Anerkennung dieser Gebiete als russisches Territorium sowie die Billigung der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014. Ein hochrangiger ukrainischer Vertreter gab an, dass Russland zudem eine Neutralität der Ukraine gefordert hat, die es der Ukraine verbieten würde, Massenvernichtungswaffen zu besitzen. Darüber hinaus sollten keine ausländischen Truppen auf ukrainischem Boden stationiert werden.
Diese Forderungen weichen erheblich von den Punkten ab, die die USA in einem Entwurf für ein Friedensabkommen nach Gesprächen mit Russland genannt hatten. Auch der von der Ukraine und ihren europäischen Partnern ausgearbeitete Entwurf für ein Friedensabkommen unterscheidet sich von den Forderungen Russlands. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow äußerte sich am Samstag nicht zu den Bedingungen, die von Russland aufgestellt wurden, und betonte, dass die Gespräche hinter verschlossenen Türen stattfinden sollten.
Gespräche und Gefangenenaustausch
Am Freitag fanden in Istanbul erstmals seit drei Jahren wieder Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen statt, vermittelt durch die Türkei. Das einzige bekannte Ergebnis dieser Gespräche war die Vereinbarung eines Gefangenenaustauschs, bei dem beide Seiten jeweils 1.000 Kriegsgefangene zurückerhalten. Dies stellt den größten Gefangenenaustausch seit Beginn des Konflikts dar. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha lobte diesen Austausch, äußerte jedoch Skepsis bezüglich der Kompetenzen der russischen Verhandler und betonte, dass diese nicht ausreichend befugt seien, um eine Waffenruhe zu erreichen. Sybiha kritisierte, dass Russland nur Vertreter niedrigen Ranges geschickt habe und bekräftigte die Position der Ukraine, auf eine bedingungslose und dauerhafte Waffenruhe zu drängen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstrich die Notwendigkeit schärferer Sanktionen gegen Russland und betonte, dass ohne stärkeren Druck auf Moskau keine ernsthafte Diplomatie möglich sei. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das Treffen in Istanbul als „extrem wichtig“ für die Beendigung des Krieges und die Schaffung von Frieden in der Region.
Internationale Reaktionen und Ausblick
Der russische Außenminister Sergej Lawrow telefonierte am Samstag mit dem US-Außenminister Marco Rubio, wobei Lawrow die Rolle der USA bei der Wiederaufnahme der Gespräche als „positiv“ bezeichnete. Beide Minister vereinbarten, den Kontakt zwischen ihren Ländern fortzusetzen. US-Präsident Donald Trump kündigte für Montag ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an, gefolgt von einem Austausch mit Selenskyj und Gesprächen mit NATO-Vertretern. Trump äußerte die Hoffnung, dass eine Waffenruhe erreicht werden könne, um den gewaltsamen Konflikt zu beenden.
Trotz der Herausforderungen in den bisherigen Gesprächen sehen einige Beobachter positive Entwicklungen. Peter Slezkine, Senior Fellow am Stimson Center, beschreibt den Austausch von 1.000 Kriegsgefangenen und die Vereinbarung, sich erneut zu treffen, als wesentliche Schritte in die richtige Richtung. Ein hochrang
Quelle: https://orf.at/stories/3393928/

