
Großer Schlag gegen Menschenhändlerring in Deutschland
Mit einer länderübergreifenden Polizeiaktion ist am Mittwoch ein mutmaßlicher Menschenhändlerring zerschlagen worden. In insgesamt sechs Bundesländern, darunter Hamburg, Rostock, Osnabrück und Lüneburg, wurden Durchsuchungen durchgeführt und mehrere Verdächtige festgenommen. Die Vorwürfe gegen die mutmaßlichen Täter wiegen schwer: Zwangsprostitution, Menschenhandel und Geldwäsche.
Vier Hauptverdächtige festgenommen
Wie die Staatsanwaltschaft und die Polizei am Donnerstag mitteilten, konnten nahe Bielefeld und in Hamburg vier Personen festgenommen werden, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 57-jährigen deutschen Staatsangehörigen sowie drei Personen aus Thailand im Alter von 22, 53 und 56 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, bandenmäßig illegale Aktivitäten betrieben zu haben. Die Ermittler stellten umfangreiche Beweismittel sicher, darunter Bargeld in sechsstelliger Höhe.
Auch in anderen Bundesländern kam es zu Festnahmen: Insgesamt wurden sechs weitere Personen in Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern festgenommen. Unter ihnen befinden sich zwei Frauen aus Rostock im Alter von 48 und 68 Jahren, die verdächtigt werden, illegal in Deutschland lebende Menschen beherbergt zu haben. Beide Frauen besitzen die thailändische beziehungsweise sowohl die deutsche als auch die thailändische Staatsbürgerschaft.
Die Polizei durchsuchte unter anderem einen Massagesalon und eine Wohnung in Rostock, wo einige der insgesamt 18 identifizierten Personen angetroffen wurden. Die Einsätze sind das Ergebnis monatelanger Ermittlungen, die neben Verstoßen gegen das Aufenthaltsrecht auch zu weiteren Festnahmen führten.
Sämtliche festgenommenen Personen wurden am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Gegen die beiden in Rostock verhafteten Frauen wurde Haftbefehl erlassen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) lobte die Ermittlungsarbeit: „Mit der Zerschlagung dieses asiatischen Menschenhändlerrings hat die Polizei erfolgreich skrupellose Täter dingfest gemacht.“ Reul betonte zudem, dass solch komplexe Einsätze nur durch einen intensiven länderübergreifenden Austausch der Polizeibehörden möglich seien. Die Sicherheitskräfte seien den kriminellen Netzwerken mit aller Konsequenz entgegengetreten.

